Mama, Papa, wie war das damals eigentlich in der Corona-Zeit?


Das Leben in der Pandemie, von jetzt auf gleich, soweit hat das doch keiner von uns kommen sehen. 2,5 Monate Homeoffice, geschlossene Kita und noch länger Kontaktsperre, Unsicherheit und ständige Konfrontation mit einem Virus.
Habe ich meine Eltern immer gefragt wie es damals war in der DDR, zu Wendezeit oder Jahrhundertflut, wird mich die Jüngste mal fragen wie das eigentlich in dieser Pandemiezeit war. Die Große, wird sich in Zukunft ganz gut selbst erinnern, aber die Erinnerungen verblassen.

Wir werden also erzählen, dass wir noch Geburtstage gefeiert haben und die ganze Situation erst gar nicht so ernst genommen haben. Dann ging es plötzlich ganz schnell und es hieß Mitarbeiter gehen ins Homeoffice, Schule und Kitas schließen und öffnen nur für die Notbetreuung. Schnell kündigte sich der Lockdown an. Das Interview mit Jogi Löw werde ich nie vergessen in dem er sagte: „Die Welt erlebt ein kollektives Burnout.“

Angst hatten wir zu keiner Zeit, im Gegenteil. Es machte alles den Eindruck die Regierung handelt gut und besonnen. Wir für unseren Teil fanden die Maßnahmen zu keiner Zeit überzogen oder falsch.

Die Ereignisse überschlugen sich Homeoffice, Homeschooling und kreative Beschäftigung für die ganze Familie bestimmten den Alltag. Dabei waren wir sehr kreativ und haben uns doch recht schnell mit der Situation arrangiert. Ich fand es richtig schön mit meinen Kids so zusammen die Tage zu verbringen, das ging vor allem so gut, weil sie mit 5 und 15 Jahren sich gut mit eigenen Aufgaben beschäftigen konnten. So konnte ich auch meine Arbeit gut erledigen. Wir haben eigene kleine Projekte und Experimente gestartet, am Wochenende die Zeit für Aufgaben genutzt, die man sonst immer vor sich herschiebt und mal Essen von Lokalen bestellt, in denen wir noch nie gegessen haben. Natürlich haben wir Kollegen, Familie und Freunde vermisst, aber dank Zoom, Videochat und Whatsapp ist der Kontakt gefühlt noch enger gewesen.

Ich persönlich habe viel nachgedacht über die Welt und das Leben. Vieles reflektiert und hinterfragt. Was ich absolut nicht vermisst habe ist der Alltagsstress. Das Eilen von Termin zu Termin, früh Kita, dann Arbeit, am Abend Sport und dazwischen noch irgendeinen Arzttermin. Ich sah es irgendwann als kleine Auszeit, fast schon Kur an.

Mir tat es gut und wir sind als Familie weiter zusammengewachsen. Natürlich kann es nicht immer so weiter gehen. Hart war es in den Momenten, wenn man seine Familie nicht sehen konnte oder eine Hochzeit nur per Livevideo verfolgt hat. Auch, dass die Kinder nicht ihre Freunde sehen konnten, die Große hat per Smartphone Kontakt gehalten, das ging, aber die Kleine konnte das nur über mich, wir haben dann Briefe an die Freunde und den Kindergarten geschickt und schön war es, als was zurückkam.

Wieder zurück in die „Normalität“ das wollten viele, meistens war der Fokus auf dem Negativen, selten wurde nach dem Positiven geschaut. Ich empfand vieles positiv auch wenn es nicht immer leicht war. Der Zusammenhalte, die Kreativität, Hilfsbereitschaft und Achtsamkeit. Als es hieß die Spielplätze dürfen wieder öffnen war das ein ganz eigenartiges Gefühl, wir haben die Spielplätze nicht vermisst dank großer Elbwiese vor der Tür und Hof und Garten, aber ich weiß viele haben nicht so viel Platz und sehnten sich nach einer Möglichkeit zum Auspowern. Inzwischen hat man das Gefühl sich an die Umstände gewöhnt zu haben.

Seitdem ich nicht mehr im Homeoffice bin erinnert mich an Corona nur die Maskenpflicht und das Hygienekonzept in der Kita. Das Leben kommt zurück auf die Straßen, die Menschen kehren in die Restaurants zurück, die ersten fahren in den Urlaub. Die Bäder öffnen nach und nach wieder und die Corona-App ist am Start. Hygiene ist höchste Priorität und das Abstand halten hat man sich gewöhnt. Auf die Masken schimpfen immer noch viele, aber ich trage sie weiter. Wir alle müssen für uns einen Weg finden mit der Situation klar zu kommen und ich würde mir wünschen, dass so viele Menschen wie möglich diese Zeit nicht als gestohlen empfinden, sondern als Geschenk sich auf das Wichtige im Leben zu besinnen.

 


Kommentare

  1. ...ich danke dir ganz herzlich für diesen post...ich bin so froh, dass es menschen gibt, die nach dem guten schauen und nicht meckern (darf auch sein , keine frage).....
    herzlichst
    annette

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    1. Liebe Annette und ich danke dir für deinen Kommentar :) Das zeigt auch mir nicht allein mit meiner Denkart zu sein.

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